Ein Arbeitsausflug
Als wir uns daheim vom Acker gemacht haben kam zum Abschied, nach langen Tagen mit dichtem Nebel, die Sonne zum Vorschein. Egal, wir fahren jetzt nach Kroatien, ans Meer, da ist es gefaelligst schoen, keine Diskussion. Sonnenschein, deutliche Plusgrade. Punkt, da sind wir kompromisslos!
Die Katzen haben ein Upgrade fuer den Transfer bekommen. Sie sind jetzt in einer geraeumigen XL-Hundebox unterwegs. Mit Flauscheboden und Zusatzkuscheldecke. First Class, da lassen wir uns nicht lumpen. Noch nicht mal auf der Autobahn konnten wir am Geruch auch schon feststellen, dass sich einer der Passagiere wohl entspannt hat. Naja, vergeht ja auch wieder. Kann aber, wie sie eindrucksvoll bewiesen haben, auch durchaus wiederholt werden. Ein bisschen nach Luft schnappen, dann geht’s schon wieder. Spaeter hat einem der beiden Stinker wohl die Bordtoilette gefehlt. Eine Freude fuer alle Mitreisenden.
Irgendwann war auch die Geruchsbelaestigung aus den billigen Plaetzen First-Class Reihen, wieder Geschichte und einige Zeit spaeter waren wir in Porec. Bei Tiki, alles wieder gut, Katzen toben herum, ich verzieh mich in Tiki’s Bauch um ein paar Dinge runter- und einzuraeumen. Kurz lueften – Supersache.
Denkste… wir verbringen die Nacht wohl getrennt
…auf der Couch. Nein, wir haben nicht gestritten, aber auf Eric’s Seite der Schlafkoje ist ein grosser nasser Fleck.
Hab ich schon erwaehnt, dass wir leider keinen Sonnenschein hatten, sondern stroemenden Regen? Und Wind? Und Kalt? Grauslich eben.
Waehrend Eric unermuedlich Zeug vom Auto in Tiki raeumt und an Deck einen Kontrollgang macht gehe ich zum Marinabuero um Zoran (yeah, Zoran hat Dienst!!!) zu bitten das Wasser aufzudrehen, unsere Tanks sind leer, nur die Matratze ist voll 🙂 Bevor ich nicht 2 Krabbenbeine ausgezuzzelt habe, laesst er mich nicht gehen. Mir solls recht sein, schmatz! Kurz darauf kommt aus 30 Wasserhaehnen am Steg Wasser. Erst mal alle zudrehen (waren wegen Frost offen) und den, von Eric schon vorbereiteten Schlauch anschliessen. Wasser marsch. Tank ist bald voller Wasser, wir auch.
Eric erfaehrt erst jetzt von der nassen Matratze, und kurz darauf, alle Heizstrahler aufgedreht, alle Luken dicht verlassen wir Tiki in Richtung Marinabuero um Zoran zu fragen, ob er mit uns noch was trinken moechte.
Der erste Abend wird ein voller Erfolg.
Wir verschwinden mit Zoran in den Aufenthaltsraum der Marinaangestellten. Dort sitzen 2 seiner Freunde, Ivano und Sandi (hoffentlich richtig geschrieben). Ivano ist Italiener aus Udine und ist Olivenoelverkoster, Sandi ist aus Porec, er betreibt im Sommer eine Disco und hat im Winter frei. Wir trinken etwas Wein mit den Jungs, verkosten den hervorragenden, fangfrischen Krabbensalat, danach -no-na-ned- ein Schnapserl. Nun verlegen wir uns gemeinsam auf Ivanovs Motorjacht und wir steuern -zum Verkosten- einen sensationellen Kuerbiskernoel-Likoer aus der Steiermark vom Erlebnishof Reczek bei. Ivano ist begeistert, Zoran bestellt auch gleich eine Flasche die wir das naechste Mal mitbringen sollen. Nach spassigen Gesprächen auf Deutsch, Englisch, Kroatisch und Italienisch mit kreuz-und-quer-dolmetscherei von Sandi und Zoran verlassen wir die Partie und gehen durch den Regen zurueck auf unsere Tiki.
Hurra!
Die Heizstrahler haben es geschafft, die Matratzen sind trocken. Zoran hat einen Luftentfeuchter daheim, den will er uns in 3 Tagen mitnehmen, wenn er den naechsten Dienst hat. Tatsaechlich bringt er ihn am naechsten Tag so gegen 9:00. Wir schauen heute etwas zerknittert aus der Waesche, haben beide nicht gut geschlafen. Zuviel Olivenoel im Krabbensalat? Wer weiss. Es ist nun also Sonntag, wir sind unausgeschlafen, Tiki ist an manchen Stellen immer noch etwas poroes und sollte abgedichtet werden, es regnet immer noch ohne Unterbrechung und die Geschaefte haben zu. 1:0 fuer das Schicksal… nach ein paar halbherzigen Versuchen eine sofortige Loesung fuer die undichten Stellen zu finden raeumen wir ein wenig auf und schmeissen uns dann auf die Bank und lesen. Arbeitsausflug hin oder her, hat heut eh keinen Sinn. Ich habe passenderweise „Einen Scheiss muss ich“ von Tommy Jaud in Haenden und lese es in einem Rutsch komplett durch. Danke an Clemens, den edlen Spender der Lektuere! Falls ihr dieses Werk noch nicht gelesen habt – es lohnt sich! Eric muss das Buch jetzt gerade lesen, waehrend ich schreibe – und er kichert vor sich hin. Ein gutes Zeichen.
Bald geht es weiter mit dem naechsten Beitrag zum Thema Arbeitsauflug...
Fotos werden sind nachgereicht – bin zu bloed um mit der geborgten ActionCam welche zu machen, muss jetzt Bilder aus Videos rausholen, leider ist die Qualitaet da nicht so gut. Dummerweise hab ich die andere Kamera wohl daheim gelassen 🙁 (Nachsatz: Nein, hab ich nicht, nur uebersehen)
herrlich! wieder mal danke fürs teilhaben lassen 😀