12. April – Dolly, Kim & Giel
Seit Dugi Otok sind wir mit unseren Freunden Kim&Giel in Kontakt geblieben, die letzten Tage wieder intensiver, sie sind gerade in der Naehe, das muss ausgenutzt werden. Nachdem wir nun offiziell in Griechenland sind, mit DEKPA ausgeruestet und uns somit frei bewegen koennen, holen wir am fruehen (oder spaeteren, wer weiss das so genau) Morgen den Anker auf. 25nm sind es bis Plataria, am Griechischen Festland. Kim und Giel sehen uns schon lange bevor wir sie erkennen koennen.
Als wir Tiki festgemacht haben ist die Wiedersehensfreude gross und wir haben uns 1000 Dinge zu erzaehlen. Wolfgang kommt etwas spaeter nach und so verbringen wir alle gemeinsam 2 schoene Tage in und um Plataria. Die beiden Landnomaden lassen es sich natuerlich nicht nehmen mit Dolly und uns eine kleine Spritztour zu machen, die Zutaten fuer das abendliche BBQ am Strand muessen besorgt werden.
Als wir zurueck am Strand sind, mit Blick auf die Bucht und Tiki, schneiden
wir uns noch schnell die Haare (Eric, Wolfgang und ich) und gehen danach eine kurze Runde ins Wasser. Um diese Jahreszeit verspricht das klare, tuerkisblaue Wasser weit mehr, als die Temperatur mit 15°C halten kann. Die Lufttemperatur hingegen ist sehr angenehm und wir geniessen einen gemuetlichen Abend am Lagerfeuer und grillen unsere Ausbeute vom Einkauf am Nachmittag. Es ist schon laengst finster als Wolfgang uns mit seinem Dinghy zurueck zu Tiki bringt, dabei stellt sich heraus, dass die Beleuchtung der Tavernen an Land
sehr irrefuehrend ist. Rot-Gruene Lichter, die normalerweise die Einfahrt in den Hafen markieren sind hier an Hausfassaden angebracht und machen die Einfahrt in der Nacht zu einem kleinen Abenteuer.
Die gemeinsame Zeit mit Kim und Giel vergeht, wie immer, viel zu schnell. Die beiden muessen leider schon weiter, die Familie kommt sie besuchen.
ACHTUNG an alle die in der Dunkelheit ankommen! Die Einfahrt in Plataria ist NICHT beleuchtet (Stand April 2018) und der Wellenbrecher ist bei Flut teilweise mit Wasser bedeckt und ebenfalls nicht auszumachen! Bei Ebbe ist er zum Grossteil trocken.
Bei „Ela“ kann man Gasflaschen fuellen lassen und wenn man nett fragt, darf man auch die Wassertanks befuellen. Wir haben fuer 3 Naechte (2+1 Gratis) 12Eur bezahlt, es kam jemand zum Boot und wir bekamen sogar eine Quittung ausgestellt. In der Saison kann man bei „Olga“ angeblich duschen. Im April war niemand da.
14. April – weiter nach Syvota
Am Morgen, naja, vormittag, des 14. Aprils machen wir uns auf um uns die Blaue Lagune auf den kleinen, Syvota vorgelagerten, Inseln anzusehen. Die Entfernung dahin sind nur 6,5 Seemeilen, das geht flott. Gegenueber der Lagune ist eine kleine Ankerbucht, gerade richtig fuer Wolfgangs Swing2 (eine 26er Friendship) und unsere Tiki. Sicherheitshalber bringen wir Landleinen aus. Das Wasser hier ist wieder unverschaemt schoen und wir beschliessen unser Dinghy schnell aufzubauen und uns die Umgebung anzusehen. Dabei testen wir nun zum ersten Mal unseren Aussenbordmotor um die 1,3 sm in die Ortschaft zu tuckern. Dort goennen wir uns erstmal alle 3 eine Kugel Eis. Nachdem wir uns in dieser huebschen kleinen Ortschaft etwas umgesehen haben, geht es wieder zurueck zu den Booten und unseren Katzen. 3 Naechte verbringen wir hier bevor es uns weiterzieht. Wolfgang bleibt noch eine Nacht und haette dabei sein Dinghy fast verloren. Zu seinem Glueck ist er ein guter Schwimmer. Als wir die Geschichte spaeter von ihm hoeren, koennen wir mit einer eigenen, aehnlichen Geschichte aufwarten.
17. April – Paxos
heute loesen wir die Landleine in der Bucht, binden das Bananaboat, unser Beiboot, an um es nachziehen zu koennen und steuern Richtung Paxos. Das Wetter ist traumhaft sonnig, der Wind blaest angenehm und wir koennen unter Segeln Kurs auf die Insel nehmen.13,5sm trennen uns von unserem naechsten Ankerplatz. Egal wem wir hier erzaehlt haben, dass wir nach Paxos segeln, alle haben uns versichert, dass es paradiesisch sein wird. Kenner der „noerdlichen Bucht“ haben nun bestimmt ein vertraeumtes Laecheln im Gesicht.
Bananaboat
Doch alles der Reihe nach. Ein Bananaboat, ein Faltboot, nachzuziehen ist nicht so leicht mussten wir lernen. Den Motor hatten wir
selbstverstaendlich abmontiert, zum Glueck. Ich verschwinde kurz unter Deck, dazu drehen wir uns um, um die kleine Treppe, den Niedergang, runter zu steigen. Dabei sehe ich hinten angehaengt ein froehliches Bananaboat das hinter uns herschwimmt. Wenige Minuten spaeter, ein Aufschrei von Eric, das Dinghy „sauft ab“. Tatsache, ploetzlich ist es zur Haelfte mit Wasser gefuellt, vermutlich eine hoehere Welle. Diese kommen auf unserem derzeitigen Kurs von hinten und schieben uns zusaetzlich ein wenig an. Wir versuchen, relativ erfolglos, Ruhe zu bewahren. Eine kleine Kursaenderung laesst uns langsamer werden, wir hoffen, so das Dinghy leichter bergen zu koennen. Leider falsch gedacht, nun laeuft es endgueltig mit Wasser voll. Die gute Nachricht ist, wir koennen nun bestaetigen, die Dinger sind unsinkbar. Die schlechte Nachricht ist, ein mit Wasser gefuelltes Boot ist sauschwer. Auf dem Bild haben wir es schon ans Boot herangezogen, davor war es wesentlich weiter hinten.
Die Bergung gestaltet sich schwierig, das Vorsegel haben wir back gestellt, Tiki treibt also langsam und geplant zurueck und wir koennen uns um den Rest kuemmern. Wie so oft in solchen Situationen ist die gute Erziehung schnell beim Teufel, es wird geflucht, geschimpft, gekeucht, wir zerren an Leinen und ich versuche, natuerlich gesichert,
zwischen Badeplattform und Mitte Tiki das Ding umzudrehen um das Gewicht von mehreren 100kg auf ca 30kg zu reduzieren. Prinzipiell eine sehr undankbare Aufgabe, gluecklicherweise ist es auch diesmal eine Welle, die sich beteiligen moechte.
Im richtigen Moment mit aller Kraft einen Ruck, und das Boot dreht den Kiel nach oben, dass Wasser ist raus. Erics Arme zitterten bereits vor Anstrengung und die Handflaechen brannten, er hatte es mit einer Leine auf Position halten muessen. Nun ist es relativ leicht, beide schuetteln kurz die Arme aus und mit einer letzten kleinen Anstrengung ist das gute Stueck an Bord. Wochen spaeter erfahren wir von einem aelteren Seglerpaar, dass man das Banana so tief wie moeglich am ziehenden Boot festmachen muss, dann kann man es problemlos nachziehen. Inzwischen haben wir das auch getestet und koennen es bestaetigen.
Mehr ueber Paxos im naechsten Beitrag 😉
An Gerhard in der Rouga-Bay: Dieser Beitrag ist Dir und Deinen 5 Hunden gewidmet 🙂
Danke und Gruss aus der Rouga-Bay! Ob als Hundetransporter oder U-Boot: Bananaboot-Skipper wissen ihr unverwuestliches Klapp-Dinghy wohl zu schaetzen – trotz oder gerade wegen seiner Eigenheiten!
Gruß vom Rudelfuehrer Gerhard
Keine spontan offenen Klebestellen sprechen einfach fuer sich! 🙂