Entlang der Adriakueste
Nachdem wir, nach einem viel zu langen Aufenthalt in Manfredonia, nun endlich unseren Motor zurueck haben, koennen wir Manfredonia verlassen. – Die Motorgeschichte wird ein eigener Beitrag werden, da gibt es viel zu erzaehlen, leider wenig Gutes. Nun geht es weiter Richtung Sueden!
Wolfgang & Ersatzteile
Am 28. Maerz, wenige Tage bevor wir unser Winterlager verlassen, kommt ein kleines Segelboot unter oesterreichischer Flagge in die Marina. Wolfgang, ein Kaerntner mit seiner 26er Friendship „Swing2“. Ich flitze ueber den Steg zu ihm, stelle mich kurz vor, warne ihn vor der Werft und biete ihm an, uns spaeter zu besuchen. Das war der Beginn eines langen, gemeinsamen Weges.
Einen Tag nach Wolfgang kommen die Ersatzteile an, die die Werft ruiniert hat. Am 31. Maerz sind sie fertig eingebaut und der Motor arbeitet wieder ordentlich.
Wir machen noch einen letzten Versorgungsgang, schnell noch Waesche waschen in der Lavanderia von Salvadore (er hat uns sogar einmal interviewt: Youtube, es war unser allererstes Interview, also sind wir etwas nervoes 😉 – seid gnaedig, ich finde es furchtbar!) und sind soweit startklar.
1. April – wir sind wieder unterwegs
Ostersonntag, die Wiederauferstehungsfeier – wie passend! Ausserdem der Geburtstag meiner, inzwischen
verstorbenen, Lieblingstante. Der Wetterbericht fuer die naechsten Tage sieht brauchbar aus, also nichts wie weg!
Von Manfredonia bis Bari, 45,5nm (Nautische Meilen x1,852 = ca. 84km) haben wir uns vorgenommen. Gegen
Mittag baut sich hinter uns ein imposantes Gewitter auf, was solls, der Motor sollte ohnehin mal richtig getestet
werden. Eine gute Gelegenheit 🙂
Waehrend der 11 Stunden die wir unterwegs sind, brummt der Motor vier Stunden und wir bleiben vom Gewitter verschont. Insgesamt ein toller Tag und wir finden, gemeinsam mit Wolfgang einen Liegeplatz in der Marina von Bari, also wieder bezahlen. Italienische Adriakueste eben.
Monopoli – muss man gesehen haben
Die naechste Etappe bringt uns von Bari nach Monopoli. Ungefaehr 30nm, 9 Stunden unterwegs und definitiv einen Aufenthalt wert. Die Stadt hat nicht nur einen bekannten Namen, sondern glaenzt durch eine traumhafte Altstadt mit schmalen Gassen, sauberen Strassen, Musikern, gemuetlichen Lokalen mit gutem Essen und macht gute Laune. Als Bonus kann man unter der imposanten Festungsmauer kostenfrei anlegen. Eine Familie hat gefragt, ob sie ein Foto machen koennen, wir waren noch beim Leinen versorgen und ich habe nur schnell genickt. Sekunden spaeter waren alle an Bord, damit haben wir nicht gerechnet! Ich dachte ein Foto von Tiki, Familie am Steg davor. Auch gut, ist ja nichts passiert und lustig war es allemal.
Wir sind so begeistert von der Stadt, dass wir beschliessen eine weitere Nacht zu bleiben, um uns in Ruhe umsehen zu koennen. Mehr Bilder gibt es unten in der Galerie.
Brindisi – Otranto
Nachdem wir uns am 4. April von Monopoli losgerissen haben, führt uns der Weg nach Brindisi. Die Wellen beuteln uns ordentlich durch, leider ist kaum Wind und somit leistet uns der Motor brummend Gesellschaft bis wir ca.
9 Std. und 43nm spaeter am vorlaeufigen Ziel sind. Der zweifelhafte Charme des Industriehafens umgibt uns für 3 Naechte, bevor wir uns aufmachen und die letzte Etappe der Adria hinter uns bringen. Nach der stuermischen Zeit in Brindisi bringen wir am 7. April die Strecke nach Otranto, knapp 42nm, hinter uns.
Seit Manfredonia sind wir nun gemeinsam mit Wolfgang unterwegs. Bei den Segeletappen verlieren wir uns regelmaessig aus den Augen, teilweise, weil wir zu wenig Wind zum Segeln haben und direkt Kurs nehmen, waehrend Wolfgang unter Segel kreuzt. Teilweise, weil wir zu unterschiedlichen Zeiten starten. Wolfgangs Segelboot ist um ein paar Tonnen leichter als Tiki, er kommt mit weit weniger Wind voran (und ist in Besitz eines Leichtwindsegels), dafuer haben wir Vorteile, wenn der Wind staerker blaest, oder die Wellen hoeher werden. Alles in allem war der Weg von Manfredonia nach Otranto mit zwei Booten flott erledigt und wir freuen uns auf unsere zweite Adriaquerung, diesmal nach Griechenland und tagsueber, nicht wieder in einer Neumondnacht.
One thought on “Italienische Adriakueste im Schnelldurchlauf”