Stuermischer Hochzeitstag
24/25. Juni 2017 Stuerme ziehen ueber Kroatien, wir sind in der gluecklichen Lage persoenlich nachsehen zu koennen, ob Tiki sturmsicher an den Mooringleinen und Festmachern haengt. Jeder macht eine Runde an Deck, 4 Augen, Du weisst schon… um sicherzustellen, dass alles, allen voran natuerlich Tiki sicher ist und nichts vom Sturm weggeblasen oder vom Regen weggespuelt werden kann.
Auch unter Deck schadet eine kleine Kontrolle nicht und wir sehen einige verdaechtige Schapps durch und beheben kleinere Maengel in der sturmsicher-Ordnung. In der Marina beutelt es uns ja wilder durch, weil sich die Madame nicht in den Wind drehen kann.
Nachdem wir zufrieden sind und wissen, dass bei Sturm Dominospielen nicht geht (beim letzten Mal hat eine Boe unsere Tiki kurz und kraeftig geneigt und ich hatte alle Steine am Schoss. Ich haette bestimmt gewonnen!) parken wir uns jeder eine Katze auf den Bauch und lesen noch ein wenig.
Ich weiss jetzt schon, dass ich keine Ruhe finden werde, ich bin leider noch immer sehr laermempfindlich in der Nacht und werde wohl am naechsten Tag etwas Schlaf nachholen.
Der naechste Tag
gleich beim Fruehstueck frischt der Wind noch ein letztes Mal auf und mit einem kraeftigen Knall bremst Tiki mit der Badeplattform am Steg. Zum Glueck haengt dort unsere Gangway durch 2 Fender gepolstert und nimmt dem Aufprall einiges an Wucht. Ein kurzer Kontrollblick bestaetigt das vorerst. Eric ist mit Fruehstueck herrichten fast fertig und ich brauch nur noch futtern-sehr angenehm. Danach raus an Deck, Kontrollgang, alles in Ordnung, alles gut gegangen.
Spaeter machen wir noch einen kleinen Spaziergang und sehen, dass nicht alle so unbeschadet davonkamen. Auf der anderen Seite der Bucht ist der Wind in ein aufgerolltes Vorsegel gefahren, hat es abgewickelt und nun haengt es zerfetzt vom Vorstag-ein trauriger Anblick.
Einige Strassenlaternen haben ihre Glasabdeckungen verloren und bedecken nun glitzernd den Asphalt. Als wir ein Stueckchen den Strand entlang gehen, sehen wir dass einige altgediente und sicherlich schon sturmerprobte Baeume die Nacht nicht ueberstanden haben. Kreuz und quer liegen sie am Boden, Flachwurzler, die auf dem harten, felsigen Boden kaum Halt haben, aber trotzdem viele, viele Jahre unbeschadet gewachsen sind.
Ein paar Tage spaeter
Wie jedes Jahr Ende Juni, feiern wir auch heuer wieder unseren Hochzeitstag. Eric wirft mir desoefteren vor, das unromantischste Geschoepf zu sein das er kennengelernt hat. So unrecht wird er da (ausnahmsweise Mal 😉 ) nicht haben.
Dieses Jahr verbringen wir unseren Tag stilecht auf Tiki, Wetterbedingt aber leider in der Marina.
Am Vortag hab ich schnell und heimlich in einem der Marinalokale einen Tisch reserviert. Suzie, die Besitzerin habe ich eingeweiht und ihr gesagt, warum ich den Tisch brauche. Sie ist zum Glueck sehr romantisch veranlagt und uebernimmt freudig.
Eric sagt mir fruehmorgens, dass er heute Chili kochen wird, sollte fuer ein paar Tage reichen. Ich eroeffne ihm die Neuigkeiten, dass wir heute Abend essen gehen. Gut, dann reicht das Chili noch laenger. Er fragt mich zwischendurch immer wieder mal, ob wir nicht reservieren sollten, ich verneine artig. Der restliche Tag verlaeuft unspektakulaer kleinere Arbeiten, Epoxidharz am Boot verteilen, Katzen flauschen und natuerlich auch zwischendurch einfach nichts tun.
Eric besteht auf ein schickes Outfit am Abend-an Board ist die Auswahl quasi nicht vorhanden (gut, im Haus auch nicht mehr…) und somit schnell getroffen. Vorher noch duschen. Hm, dazu muessen wir an Suzie vorbei, aber Eric bemerkt solche Dinge wie einen gedeckten Tisch normal nicht. So auch diesmal.
Frisch geduscht wieder an dem Lokal vorbei, haelt uns der Kellner (Eduardo) auf und fragt, was wir denn nun wegen dem Wetter machen. Mist, er wusste nur von der Reservierung, nicht von der Ueberraschung. Egal, viel wichtiger ist
aktuell, es zieht ein Unwetter auf und man sitzt hier, zwar geschuetzt, aber trotzdem im Freien. Wir riskieren es trotzdem, alles bleibt wie vereinbart. Wir zischen aufs Boot um uns in Schale zu schmeissen.
Kaum unter Deck angekommen faengt es zu schuetten an. Unter Deck steigt die Lautstaerke stark an, doch – in diesem Fall – ein gutes Zeichen. Heftig bedeuted auch beim Wetter oft, dass es schnell vorbei ist. Tatsache, nach ca 10 Min geht den Wolken das Material aus und es ist vorbei. Perfekt, schnell ins Lokal.
Jetzt erst sieht Eric den Tisch und stellt ueberrascht fest, das „Frau Unromantisch“ anscheinend doch kann, wenn sie will. Suzie hat uns sogar Blumen aus ihrem eigenen Garten auf den Tisch gestellt. Wie immer ist das Essen ausgezeichnet – und wie so oft, viel zu viel. Wir lehnen und gemuetlich und satt zurueck, als wir ein verdaechtiges Grollen wahrnehmen…
Der Sturm ist wieder da
In Windeseile werden alle Tische abgeraeumt, die Gaeste fliehen nach drinnen – auf 3 Tische. Man rueckt zusammen, wir schnappen unsere Getraenke und die Blumen und sitzen im ruhigen Eck waehrend rund um uns alles wuselt und Poelster stapelt, Tischdecken faltet, und anschliessend verstaut. Wie durch ein Wunder finden alle Platz, sogar mit den grossen Tellern. Der Regen kommt getrieben von starken Boen und nahezu waagrecht daher.
Trotzdem lichten sich die Reihen der Gaeste – bis am Ende nur noch wir Beide, mit Suzie ueberbleiben und zu Dritt den Abend ausklingen lassen. Bis wir gehen, ist das Schlimmste auch schon wieder vorbei. Zufrieden mit dem gelungenen Abend fallen wir muede in unsere Koje. Wenn das Schiff im Wind schwankt braucht Eric meistens viel Platz, so auch diese Nacht. Irgendwann finde auch ich eine bequeme Position und bald wartet ein neuer Tag auf uns. Und nicht nur ein neuer Tag, aber das ist eine andere Geschichte….
Klingt gut, so als müsste man sich keine Sorgen um Euch machen. Weiter alles Gute!
Hallo liebe Inga,
ja – derzeit koennen wir nicht klagen.
Alles laeuft gut. Danke fuer Deine netten Wuensche.
Alles Liebe 🙂