Tullner Boots Messe 2017
Wir fahren einen Tag auf die Tullner Boots Messe 2017. Einen, vielleicht auch zwei Tage, laenger werden wir ja wohl nicht brauchen, ist ja nicht Duesseldorf. Heute sind wir ausnahmsweise eine 3er Crew, Clemens pflegt heute keine Elefanten im Zoo, sondern begleitet uns.
Dachten wir zumindest anfangs. Freitag, halb 10, ohne Knoppers aber dafür beim Haupteingang der Messe. Wartend. Mit anderen Gaesten bei denen es scheinbar um Leben und Tod ging.
Man muss dazu vielleicht wissen, dass die Messe die Besucher von 10-18:00 empfängt. Das kann in Mitteleuropa schon zu leichter Nervositaet fuehren. Immerhin, man hat Einiges vor, wichtige Termine, man muss gesehen werden, hat sich dafuer auch extra in Schale geworfen. Die Anderen zumindest. Wir glaenzen mit Tattoos, right-out-of-bed-hairstyles und durch viel Gelaechter. Denn wir sind hier um Spass zu haben. Hauptsaechlich jedenfalls. Gut, es wird ein teurer Spass werden, aber unsere Ersparnisse auf den Kopf zu hauen tut schon weh genug, da muss dann die Laune nicht auch noch im Keller sein.
10:00 – die Waechter am Eingang nehmen die ersten Tickets in Augenschein
Top modern hier, nicht nur die Jachten und die Yachttechnik, nein, auch die Ticketscanner. Jedes Ticket hat auf einem Abriss einen QR-Code aufgedruckt, nach 4-5 Versuchen klappte es auch meistens. Unmut macht sich breit. Die Termine, der Champagner, die langen Gesichter der Anderen, wenn man mit dem Verkaeufer der ultrateueren Yacht scherzt… all das wird verzoegert. Wir sehen uns das mal ganz entspannt an und warten, auf die paar Minuten kommts ja wohl nicht an. Ein dritter Ticketscanner-Bediener kommt, versucht kurz sein Glueck und schaltet dann in den Retro-Modus und reisst den Abschnitt mit dem Code einfach ab. Die Menge ist verbluefft, so werden heute Helden gemacht, wir sind drin.
Die heiligen Hallen
Einige Hallen muessen durchforstet werden, wir machen uns auf, voll motiviert, gut gelaunt und im Vergleich zu vielen Anderen stehen wir wenigstens dazu, dass unser Klodeckel nicht vergoldet ist und nie sein wird (Sponsoren werden trotzdem gesucht!)
Die interessanten Vortraege finden zwar in verschiedenen Hallen, aber leider immer zur gleichen Zeit statt, das wird wohl nichts. Wir hoffen ja, nur heute hier zu sein, also muessen wir Infos sammeln und verhandeln. Schade, aber ist eben so.
Die Zeit verrennt schneller als uns lieb ist, wir koennten hier spontan um die 30.000 EUR ausgeben und haetten noch kein Fitzelchen Bloedsinn erworben. Problem an der Sache, wir haben keine 30.000… Also, weitersuchen, weiterverhandeln, vielleicht findet sich auch ein erster Sponsor, wer weiss?
Es werden langsam aber stetig weniger Besucher, manche Staende sind schon verhaengt, was ist denn da los? Oh, es ist bereits kurz nach 18:00, schoener Mist, also morgen wieder.
Resuemee des Tages: Die Zeit vergeht zu schnell, Geld waechst auch nicht in Yachten (haben extra in Einigen nachgesehen!) Wir haben unsere defekte Logge abgeschrieben und eine neue erstanden. Mit neuem Display, und Lot, und Gps, Steuerung fuer den vorhandenen Autopilot und unser Radar koennen wir auch draufhaengen. An dieser Stelle ein herzliches Dank an die Familie Ober aus Lustenau, trotz Messetrubel wurden wir hier geduldig und ausfuehrlich beraten.
Morgen geht es weiter….
Tag 2
Crew wieder auf 2 dezimiert, Eric und ich klappern heute wieder einige Staende ab, die Vorstellungen sind konkreter, ein netter Tagesausklang in unserem Stammlokal und einmal drueberschlafen liegen ja jetzt hinter uns. Heute sind wir kurz nach 10 am Messegelaende, kaufen uns noch schnell zwei Karten und los geht’s.
Eine Rettungsinsel muss her. Unsere bekommt wohl nicht mal mehr die Freigabe als Planschbecken für den Garten, davon soll unser Leben nicht abhaengen. Wir haben gestern schon die Insel von Viking angesehen (Tolles Teil, luftisolierter Boden, abgedunkelter Innenraum und viele andere Schmankerl) leider ist der Preis auch entsprechend hoch. Wir sprechen hier von bissl-unter-4000EUR. Leider, unser Leben ist uns klarerweise schon recht wichtig, aber wir brauchen noch so viel andere Dinge, das ist leider nicht drin. Die Rettungsinsel am anderen Ende der Einkommenskette, Plastimo, sagt uns schon auf den ersten Blick nicht zu. Es ist uns auch ein Raetsel, wie da 4 Personen reinpassen sollen. Stehplaetze gibt es ja keine, und zum sitzen ist irgendwie zu wenig Platz, ausser jeder umarmt seine Knie und laesst die Durchblutung in den Fuessen langsam ausklingen. Diese Situation raubte mir einen Teil meines Nachtschlafes. Eine Loesung muss bald her.
An dem Stand der Fa. Moerth aus Graz werden wir fuendig. Papa Moerth ist nicht so gut informiert wie es sein Sohn ist, aber er verweist uns an die Herstellerfirma Lalizas, Messestand in der naechsten Halle. Ein sehr informatives Gespraech mit Peter, der nicht nur Lalizas vertritt, sondern irgendwie auch ein Nachbar im weiteren Sinne war. Vermutlich einer von 10 Personen auf der Messe die unseren Wohnort kennen. Mit Sicherheit der Einzige, der oefter mal an unserem Haus vorbeigeradelt ist. Die Produktbeschreibung klingt super, wurde spaeter am Tag auch bei Robert Moerth, gemeinsam mit einigen anderen Dingen wie Signalpistole (muessen wir dann noch aus Graz holen) gekauft. Eine Rettungsinsel hat er auf der Messe mit, die gehoert jetzt uns. Passt, eine grosse Belastung weniger. Weiter geht’s, auf Beibootsuche, ihr kennt ja das Foto von Eric im Dinghy-Dingsi?
Banana-Boot oder Porta Boat kommen in die engere Auswahl. Porta-Boat ist zwar teurer, aber es gefaellt uns besser. Bei der gleichen Laenge bietet es durch das gerade Heck mehr Platz als die Konkurrenz. Verstaut sind beide in wenigen Minuten bei gleichem, minimalem Platzbedarf der Faltboote nun mal auszeichnet.
Verhandlungen laufen bei Beiden ins Leere, die Gewinnspanne ist von vornherein zu klein, aber beide bieten uns Goodies in aehnlichem Wert an. Es wird wohl Porta-Boat der Familie Woess werden (liebe Gruesse an dieser Stelle)
Gut, Zwischenergebnis:
Wir „sehen“ wieder was, also dank der neuen/aktualisierten Geraete. Wir haben zumindest realistische Chancen durchzukommen, wenn Tiki uns mitten am Atlantik verlassen moechte (wir sind nett zu ihr und versuchen sie bei Laune zu halten!).Weiters wissen wir zumindest mal, welches Beiboot es werden soll, wenn es auch momentan nicht gekauft werden kann. Was uns noch fehlt und uns obendrein sehr wichtig ist, ist ein Watermaker. Eine Entsalzungsanlage um Meerwasser zu Trinkwasser zu machen.
Hier sind einige Marken vertreten, man muss allerdings schon genau schauen, sonst uebersieht man die Dinger. Gut, sollen ja auch klein und unauffaellig verstaut werden.
Es sieht so aus, als haetten wir jemanden gefunden, der uns waessern moechte.
Die Firma Aquagiv ist mit Markus Reger auf der Messe vertreten, wir kamen am ersten Messetag, kurz vor Messeschluss schon ins Gespraech. Da habe ich auch noch die Thermo-Trinkflaschen befummelt die mich interessieren wuerden, dabei ist es leider auch geblieben weil ich 1000 andere Gedanken hatte die gerade Fangen spielten.
Heute besuchen wir ihn natuerlich wieder, plaudern etwas laenger und ich versuche ihn als Sponsor zu gewinnen. Die Entsalzungsanlagen von Aquagiv koennen modular aufgebaut werden, das heisst, dass wir nicht einen klobigen Kasten irgendwo verbauen muessen, sondern die einzelnen Elemente an unterschiedlichen Stellen verbauen koennen. Die von Markus fuer uns vorgeschlagene Kombination ist mit einer Membrane (mehr Membranen wuerden eine hoehere Liter/Stunde Leistung bringen) und kann uns mit 45 Litern Wasser pro Stunde versorgen. Wir freuen uns jetzt schon auf unseren ersten Schluck „selbstgemachtes Wasser“ Ganz liebe Gruesse an Markus von uns, wir hoffen, dass die Messe fuer euch erfolgreich war.
Vielleicht sollte noch jemand Membranen mit Himbeergeschmack erfinden? Wobei zum Nudeln kochen ist es dann eher ungeeignet…
Heute haben wir auch die Zeit gefunden bei Sharkprojekt vorbeizusehen, wir koennen derzeit leider nicht mit grossen Spenden helfen, (eine Kleine geht immer 😉 ) es waere toll, wenn ihr das Projekt zum Schutz der Haie mit eurem Gesamtvermoegen – oder Teilen, auch ganz kleinen, unterstuetzen wuerdet.
Auch dieser Messetag ist dann irgendwann mal vorbei. Wir sitzen zu diesem Zeitpunkt beim Stand der Familie Woess mit Porta-Boot und geniessen ein kuehles Bier. Eine Stunde davor haben wir beschlossen, dass es wohl noch einen dritten Messetag für uns geben wird.
Tag 3
Gut, heute haben wir definitiv den besten Parkplatz, wir sind aber auch eine Stunde vor Messestart vor Ort. Musste auch so sein, da erstens schoenes Wetter ist und dadurch zweitens viel mehr Leute kommen als ohnehin am Samstag schon da waeren UND wir -drittens- die Rettungsinsel nicht ewig weit schleppen wollen.
Ein kurzer Anruf bei Robert Moerth und unser schwarz-signaloranges „Schlauchboot mit Dach und Notversorgung fuer 24 Stunden“ wird in Karton verpackt (und in einem Kunststoffkoffer) zum Eingangstor gebracht. Ca 40kg bringt unser Inselchen auf die Waage, noch ein kleines Stueck zum Auto tragen … Keuch, diese mistigen Plastikbaender schneiden in die Finger, also doch nur ein kleines Stueck tragen – hinstellen, Auto holen 🙂 Rettungsinsel im Kofferraum, geschafft!
Nun kommt der entspannte Teil, wir haben noch eine knappe Stunde Zeit, bis wir das Messegelaende betreten koennen. Gemuetlich schlendern wir durch die Au in Tulln und geniessen die Sonnenstrahlen und schnuppern ein wenig Baerlauch-Luft inklusive Vogelgezwitscher. Sehr nett
Kurz nach 10 folgt unser dritter und -gleich vorweg- letzter Einmarsch auf diese Messe. Noch ein paar Kleinigkeiten erledigt, den Auftrag bei Familie Ober (Elektronik) noch um 2 wichtige Elemente erweitert. Dann ein kurzer Besuch bei Aquagiv, noch schnell hier und da blicken lassen und nun lassen wir es gut sein.
Obwohl, … bevor wir endgueltig die Patschen strecken zwick ich mich noch ein Mal durch die Taucherhalle zum Sharkprojekt-Stand, weil ich das dringende Beduerfniss verspuere einen kleinen Pluesch-Hammerhai mitnehmen zu muessen. Also Hai holen, 50% geb ich als Spende noch drauf und bekomme noch grosse Pickerl (Sticker, fuer die Mitleser aus Deutschland) fuer unseren Baum dazu. Das freut! Jetzt mach ich mich noch auf die Suche nach meinem lieben Mann der draussen vor der Halle wartet und nach kurzer Ueberlegung sind wir uns einig, dass es reicht. Zuviel Input, zuviele Menschen – ab nach Hause zu Summer und Randy, die aktuell schwerst unterflauscht sind und auf uns herumlungern wollen.
Wir sind geschafft, vieles haben wir an dem Wochenende erledigt, auch ein paar Messeangebote in Anspruch nehmen koennen und viel gelernt. Ein wenig Nacharbeit steht uns noch bevor, aber darueber berichte ich dann, wenn es soweit ist.
Wie ihr schon bemerkt habt, habe ich mit Fotos gegeizt. Ich hatte die Kameras zwar mit, aber bei der ganzen Rennerei kaum Fotos gemacht.
Ich gelobe Besserung!
Wer uns beim Ausruestungskauf unterstuetzen moechte, kann das gerne hier tun. Unser Dank sei euch gewiss 🙂
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