22. Juli Zakynthos – Katakolon, 34nm
Nach unserem Ausflug Richtung Italien sind wir heute auf dem Weg von Zakynthos Richtung Peloponnes.
Katakolon um genau zu sein. Die Ueberfahrt ist angenehm, die Wellen und der Wind erlauben uns diese Strecke groesstenteils zu segeln. Nach einem langen Tag in Katakolon angekommen, vorgewarnt durch Berichte von anderen Seglern sind wir trotzdem negativ ueberrascht. Uns erwartet ein unruhiger Ankerplatz, der Boden ist mit Seegras bedeckt. Normalerweise versuchen wir Seegras zu vermeiden so gut es nur geht. Als wertvoller Lebensraum fuer diverse Arten ist es durch einen Anker schnell zerstoert und braucht sehr lange um sich wieder zu erholen. Leider sind hier weit und breit keine Sandflecken zu erkennen und der Hafen wird von riesigen Kreuzfahrtschiffen blockiert.
Diese Kreuzfahrtschiffe kippen ihre Fracht, um die 2000 Touristen pro Schiff, an Land, wo sie von Unmengen an Reisebussen bereits erwartet werden. Die Busse bringen die Touristen schnell nach Olympia, wo sie sich im Schnelldurchlauf den Ursprungsort der, heute noch immer beliebten, Olympischen Spiele und das dazugehoerige kleine Museum ansehen koennen. Wir haben uns Olympia letztes Jahr, gemeinsam mit Freunden aus der Heimat, angesehen und waren deutlich enttaeuscht. Mag sein, dass es am stroemenden Regen gelegen hat, aber wir haetten uns mehr erwartet. 🙂
In der Zwischenzeit laufen die Motoren der Kreuzfahrtriesen unbeeindruckt weiter. In regelmaessigen Abstaenden blasen sie schwarze Wolken aus unzaehligen Rohren waehrend wir die kleine Ortschaft erkunden. Als am Nachmittag die Busse zurueckkehren ueberfluten die mitgebrachten Passagiere noch kurz den kleinen Ort. Kaum sind wieder alle auf ihren Schiffen, werden alle Geschaefte zugesperrt und innerhalb einer Stunde verwandelt sich Katakolon von einem, mit Touristen gefluteten Ort in eine Geisterstadt, nicht mal der Supermarkt hat noch geoeffnet.
Gegen Wind und Welle kaempfen wir uns, rudernder Weise, zurueck zu Tiki wo wir bereits ungeduldig von Summer & Randy erwartet werden. Hier haelt uns nichts mehr, ausser der Muedigkeit.
23.-26. Juli, Kyparissia 29nm
in Kyparissia finden wir einen sehr gut geschuetzten Hafen vor. Man darf im Hafenbecken ankern, oder auch direkt an der Mole festmachen. Hier kostet es nichts. Leider wird das von Manchen ausgenutzt, und so liegen hier einige Boote laengsseits und wurden sichtlich lange nicht bewegt oder gepflegt. Wenn selbige zumindest mit dem Heck anlegen wuerden, wuerden weit mehr Boote anlegen koennen und es waere ein verlockender Zwischenstopp beim Peloponnes umrunden.
Nichts desto trotz bleiben wir 3 Naechte hier und erkunden die Stadt, immer mit dem Hintergedanken, dass wir auch diesen Winter wieder einen Platz fuer einige Wochen brauchen. Die Infrastruktur hier scheint gut zu sein, der Weg in das Stadtzentrum ist in ca 20min zu schaffen (bergauf) und im Gegensatz zum sehr ruhigen Hafenbecken, ist es hier sehr belebt.
Ja, das koennte eine Option fuer den Winter sein, doch wir stehen ja erst ganz am Anfang unserer Reise um den Peloponnes.
26/27. Juli, Nsis Proti 16nm
an den letzten Stationen war es immer sehr belebt, somit beschliessen wir einen Zwischenstopp in der winzigen Bucht Vourlia, auf der Insel Proti einzulegen. Ausflugsboote bringen ein paar Badegaeste und holen sie etwas spaeter wieder ab. So wie wir, geniessen sie das klare Wasser und schwimmen rund um das Wrack, das direkt unter der Wassseroberflaeche liegt. Ein kleines Paradies. Die Nacht ist Sternenklar und ruhig und wir lichten am fruehen vormittag unseren Anker und machen uns auf nach:
27/28. Juli Pylos 13nm
schon die Anfahrt ist spektakulaer, ein schmales, hohes Felsmassiv umschliesst eine grosse, natuerliche Bucht. Kaum sieht man das Land dahinter, erkennt man die maechtigen Mauern des orthodoxen Klosters. Kurz darauf faellt auch schon der Anker, ausserhalb des Hafens, der auch hier wieder Dauerlieger anlockt, da man ohne Gebuehren anlegen darf. Mit unserem Bananaboat rudern wir zuegig vom Ankerplatz durch das Hafenbecken und vertreten uns erstmal die Beine.
Bei einem kleinen Marinehaendler erfuellt Eric sich einen kleinen Traum und kann mich endlich ueberreden, in eine Kuehlbox zu investieren. Somit kann unser derzeitiger Kuehlschrank als Tiefkuehl verwendet werden und wir koennen endlich wieder etwas einfrieren. Naja, koennten. Nach einer kurzen Zeit im Testbetrieb stellt sich heraus, dass unsere bisherigen Bedenken leider zutreffen. Wir haben nicht genug Batteriekapazitaet um eine normale Kuehlbox zu betreiben. Eine mit Kompressor wuerde deutlich weniger verbrauchen, ist aber viel zu teuer. Gluecklicherweise nimmt der Haendler alles wieder zurueck und schenkt uns zum Trost sogar noch 2 kleine Flaschen von seinem eigenen Olivenoel. Die Griechen sind an Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft echt kaum zu ueberbieten. Kein Wunder, dass es uns wieder zurueck gezogen hat!
28.-31. Juli Methoni 8nm
ein letztes, kurzes Stueck vom westlichen Peloponnes liegt noch vor uns, von Pylos nach Methoni. Begleitet von Delfinen segeln wir das kurze Stueck und finden eine riesige Burganlage, die Eric, kaum dass der Anker haelt, natuerlich noch am selben Tag auskundschaften moechte. Bis kurz vor Sonnenuntergang spazieren wir ueber das Gelaende, das an 3 Seiten vom Meer umgeben ist. Zufrieden und muede kommen wir zurueck auf Tiki wo wir die naechsten Tage einen Sturm aussitzen und an Bord bleiben muessen. Zum Glueck haben wir in Pylos noch unsere Vorraete aufgestockt, somit ist die einzige Sorge die bleibt, dass die Anker von benachbarten Booten nicht halten. Doch diese Sorge war unbegruendet und so endet am 31. Juli unsere Zeit in Methoni und die Zeit am westlichen Peloponnes.